Kapitel 30
(12. März 2009):

Die Konkurrenz wächst


"Grainne, endlich haben wir eine waschechteWheatenfreundin!" riefen sie, als sie an einem Abend im vergangenen Juli vom Bibelhauskreis zurückkamen. Manchmal darf ich ja mit, aber an diesem Abend hatten sie gesagt, es wäre zu heiß, um mich im Auto zu lassen.

Als sie nämlich gerade aus dem Auto stiegen, rief Mom, "Wheaten!" Daddy drehte sich um und rief auch "Wheaten!"

Blitzartig waren sie bei dem Wheatenwelpen und schmusten mit ihm (ihr) in der benachbarten Auffahrt herum. (Soll ich etwa darüber begeistert sein?) Mom grub in ihrer Handtasche und fand eine zerknitterte Visitenkarte von mir, die sie dem Wheatenbesitzer übergab. Am folgenden Montag,kam der erste Anruf und der Rest ist Geschichte. Mummy und Daddy mögen Eva and Enno und ich fürchte, sie mögen auch die kleine Tessa.

Bei unserem ersten Treffen - in meinem Haus! - war Tessa 8 Monate alt. (Remember: Als ich 8 Monate alt war, habe ich die gesamte Nachbarschaft terrorisiert). Du kannst Dir vorstellen, was ich dachte, als dieser kleine engelhafte Neuling an der Tür klingelte und aussah, als ob ihm Terriertricks nie in den Sinn kommen könnten.

Jedenfalls wusste der Engel genau, dass er besser bescheiden auftreten sollte oder es würden ihm anschließend ein paar Wheatenteile fehlen. Ich machte Tessa nämlich sofort deutlich, wer die Chefin ist. Als sie eins von meinen Spielzeugen fand, die ich seit Jahren ignoriert hatte, habe ich es ihr sofort weggenommen. Als sie einen Kauknochen fand, war er sofort meiner. Tessa war ein braves Mädchen und sah aus der Ferne zu. Sie führte sogar den unterwürfigen„Könnte-ich-vielleicht-eine-Kleinigkeit-abhaben“-Tanz auf, legte sich auf dieSeite und winkte mit der Pfote in meine Richtung. Ich gab die Coole, Ungerührte. Tessas Eltern und meine ließen uns das selbst unter uns ausmachen, und das war gut so.

Trotzdem lud uns Tessa zu ihrem Wochenendhaus auf der Insel Harriersand in der Weser ein. Ich muss zugeben, dass sie dabei eine freundliche Gastgeberin war. Wir tobten auf ihrem Strand, fraßen in ihrem Haus und wir hatten keinen Grund zum Streiten.

Als sie also das nächste Mal zu uns kam, ließ ich sie sogar nach oben gehen und meine Schildkröte herunterbringen und auf ihr herumkauen. (Die ist ohnehin unverwüstlich ;-)). Bei dem gleichen Besuch haben wir auch ein wenig freundschaftlich auf dem Wohnzimmerteppich gerungen und eine Woche später saßen wir friedlich unter dem gleichen Restauranttisch, während unsere huMoms und huDads Fisch aßen. FISCH! - Mein Lieblingsessen! – Na ja, ich hätte nicht gerade den letzten Stint mit ihr geteilt, aber ich muss zugeben, dass sie tatsächlich auch cool ist! Solange sie nicht versucht, Mami und Papi zu übernehmen, kann sie sogar mein Spielzeug haben.

Ich habe sie zu einer Übernachtungsparty über Pfingsten eingeladen. Unter uns: ich glaube, ich brauche sie. Mom und Dad und Eva und Enno sprechen ständig über einen gewissen "Diarmuid nGall", einen kleinen Bruder für mich. Sie haben sogar schon eine Fähre nach Dänemark gebucht, um den Kleinen abzuholen.

Sag mir, dass das nicht wahr ist! Erst eine Cousine und jetzt auch noch einen Bruder?! Tessa, hilf mir! Wir müssen uns gegen den kleinen Schlumpf verbünden: Gráinne ist die Prinzessin, Tessa die Hofdame und Diarmuid der Hofnarr. So sehe ich das jetzt mal.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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